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Unterrichtsqualität beim Lehren und Lernen mit digitalen Medien

Das Konzept zur „Allgemeinen Unterrichtsqualität“ (Baumert & Kunter, 2013) kann hierbei als grundlegend für die jeweilige fachliche bzw. fachdidaktische Ausrichtung angesehen werden. Die allgemeine Unterrichtsqualität wird durch die drei Basisdimensionen Kognitive Aktivierung, Instruktionale Unterstützung und Klassenführung bestimmt. Durch den Einsatz ausgewählter digitaler Medien kann die Unterrichtsqualität in den jeweiligen Bereichen der Basisdimensionen weitreichend erhöht werden.
Was verbirgt sich hinter den drei Basisdimension von Unterrichtsqualität?

Kognitive Aktivierung

Die kognitive Aktivierung als eine der drei Basisdimensionen von Unterrichtsqualität bezieht sich auf die Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern. Im Vordergrund stehen dabei insbesondere Prozesse und Lernaktivitäten, die dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler an ihr Vorwissen anknüpfen oder zum Formulieren und Explorieren von Lerninhalten angeregt werden. Die kognitive Aktivierung umfasst demnach alle Prozesse, die dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler sich vertiefter mit dem Lerngegenstand auseinandersetzen und die neuen Lerninhalte eingehender verarbeiten bzw. elaborieren.
Im Fach Englisch könnte dies beispielsweise bedeuten, dass die Lernenden ein Erklärvideo zum Wahlsystem der USA anfertigen und dabei auf ihr Vorwissen zum politischen System zurückgreifen. 

Instruktionale Unterstützung

Die instruktionale Unterstützung als ein weiteres Merkmal von Unterrichtsqualität schließt alle Unterrichtsmethoden ein, die die Moderation von Lernaufgaben, die Rückmeldungen und Reflexion zu Lernprodukten sowie die Überwachung und Diagnose von zugrundeliegenden Lernprozesse bei Schülerinnen und Schülern zum Ziel haben. Dabei spielt das Prinzip der Adaptivität eine besondere Rolle, denn auf der Grundlage von Lernstandsdiagnosen können an den jeweils individuellen Lernprozess angepasste Lernaufgaben, Übungen und Unterstützungsangebote bereitgestellt werden (Stichwort: Scaffolding und Fading). Darüber hinaus kann die Lehrperson dabei unterstützen, metakognitive Prozesse, wie etwa Strategien zum selbstregulierten Lernen, anzuregen.

Im Fach Französisch könnte die Lehrperson Aufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden stellen, nachdem sie beobachtet hat, dass nicht alle Lernenden den gleichen Vorwissensstand haben. 
 

              Klassenführung

Die Klassenführung (Classroom Management) umfasst alle Handlungen der Lehrperson, die dazu führen, dass Lernkontexte geschaffen werden und der Unterricht möglichst reibungslos verläuft. Hierbei spielen vor allem die Klarheit und Struktur von Aufgabenstellungen und Arbeitsanleitungen, die inhaltliche Kohärenz von Lernabschnitten sowie die Organisation von Lernkontexten (z.B. kollaboratives Lernen) eine Rolle.
Digitale Medien stehen bei den organisationalen Aspekten seltener
im Vordergrund.
Allerdings kann zumindest in Hinblick auf die orts- und zeitunabhängige Bearbeitung von Aufgaben, etwa durch die Nutzung von Online-Lernplattformen oder geteilten Arbeitsdokumenten (z. B. Etherpads) das Potenzial bestimmter digitaler Medien ausgeschöpft werden, um zur Qualitätsverbesserung der Klassenführung beizutragen.
Aufgabe: Nachdem Sie nun den Abschnitt über die Unterrichtsqualität beim Lehren und Lernen mit digitalen Medien gelesen haben, bitten wir Sie, die für Sie wichtigen Kernaspekte kurz (3-5 Sätze!) in eigenen Worten zusammenzufassen.


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