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Digitale Medien im handlungs- und produktionsorientierten Deutschunterricht

Digitale Medien bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, im Rahmen eines handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts auf verschiedenen Ebenen kognitiv und sensuell anregende Lernaufträge zu initiieren.
Abb. 4: Gestaltungsmöglichkeiten im Deutschunterricht
Durch den Einsatz mobiler digitaler Endgeräte lassen sich diese Gestaltungsmöglichkeiten miteinander kombinieren und somit erweitern. Mobile digitale Technologien vereinen alle dafür nötigen Funktionen, die die Schülerinnen und Schüler häufig auch in ihrer Alltagskommunikation nutzen, und fördern so das Arbeiten mit multimodalen Repräsentationsformen (z.B. die Kombination von schriftlichen, mündlichen und bildlichen Elementen). So sind beispielsweise audio-visuelle Bearbeitungen mit szenischen Verfahren kombinierbar (siehe Good Practice-Video), textproduktive Verfahren lassen sich durch visuelle oder akustische Gestaltungen ergänzen (z.B. beim Erstellen von Podcasts oder eigenen Hörtexten).

Wie im Good Practice-Video ausführlicher erklärt wird, lassen sich digitale Medien zur Erweiterung etablierter Unterrichtsmethoden nutzen, so etwa bei szenischen Verfahren, die sich durch den Einsatz von Videosoftwares aufzeichnen und bearbeiten lassen. Digitale Medien ermöglichen hier, die szenische Interpretation und damit einhergehende Lernprozesse zu intensivieren und die Lernprodukte dauerhaft zu sichern.

Als Lernwerkzeuge können digitale Textverarbeitungsprogramme in textproduktiven Verfahren etwa dazu genutzt werden, Texte zu verfremden und sie digital zu bearbeiten. Dies kann sowohl individuell als auch kooperativ über geteilte Dokumente (z.B. ZUMpad oder Etherpad) geschehen. Zudem können Verweise und Kommentierungen in Hypertexten die Schülerinnen und Schüler bei der Lektüre und beim Verständnis komplexer Texte unterstützen. Ebenso können Textvorlagen in andere Textformen (Tweet, Chats, Weblogs, E-Mails, Comics, E-books etc.) umgewandelt werden.
Digitale Technologien ermöglichen es, dass Lernende im Unterricht eigene mediale und multimediale Produkte, wie Präsentationen, Websites, Weblogs, Wikipedia-Einträge, Podcasts, Videoclips oder E-Books etc. entweder individuell oder in Kleingruppen erstellen und sie einem Publikum, wie der Klasse oder auch einer Online-Community, zugänglich machen (Scheiter, 2017).

Visuelle und akustische Gestaltungen können durch den Einsatz digitaler Medien vielfältige Formen annehmen. Mobile Endgeräte und die entsprechende Software ermöglichen den Schülerinnen und Schülern, sich kreativ mit den Unterrichtsgegenständen auseinanderzusetzen und sie visuell (durch Fotos oder Videos) bzw. akustisch (durch Musik, Klänge oder die eigene Stimme) zu bearbeiten.

Zudem unterstützen digitale Medien die Speicherung und Präsentation von Lernprodukten, z.B. in digitalen Portfolios oder Lesetagebüchern, und fördern damit die Reflexion von individuellen Arbeits- und Lernprozessen.


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