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Instruktionale Unterstützung mit digitalen Medien

Die obigen fachspezifischen Konzepte verdeutlichen, dass Schülerinnen und Schüler während der Bewältigung komplexer mediengestützter Aufgaben einer angemessenen Unterstützung bedürfen, in der idealerweise eine optimale Verschränkung zwischen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler sowie den jeweiligen Unterrichtsaktivitäten erreicht werden soll (Bohl, 2017).

Hierbei lassen sich zwei voneinander unabhängige, aber aufeinander bezogene Lehrprozesse unterscheiden: a) die formative Diagnose von individuellen Voraussetzungen und b) die Bereitstellung differenzierter Angebote sowohl auf Makro- als auch Mikroebene (siehe Abbildung 5). Diese Lehrprozesse stellen hohe Anforderungen an die jeweiligen Lehrpersonen dar. So konnten empirische Studien zeigen, dass allgemeine Urteile von Lehrpersonen oft durch Aufgaben sowie allgemeine Vorstellungen verzerrt werden (Südkamp, Kaiser & Möller, 2012).
  
Abb.5: Das Rahmenmodell adaptiven Unterrichts (in Anlehnung an Leisen, 2016)
Darüber hinaus zeigen ältere Untersuchungen, dass Lehrpersonen selten individualisierte Angebote für Schülerinnen und Schüler im Unterricht berücksichtigen (Ruiz-Primo & Furtak, 2006; van de Pol et al., 2015).
In den folgenden Abschnitten wollen wir exemplarisch zeigen, wie digitale Medien eingesetzt werden können, um Lehrpersonen bei der formativen Diagnose, der inneren Differenzierung, Maßnahmen zur adaptiven Unterstützung und der Feedbackvergabe im Deutschunterricht zu unterstützen und die gesteigerte Komplexität des Unterrichtens zu meistern.


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