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Individuelle Unterstützung mit digitalen Medien auf Mikroebene

Um Schülerinnen und Schüler schrittweise zum selbständigen Lernen zu befähigen und den Aufbau von Lernstrategien zu fördern, müssen Lehrpersonen Lernprozesse individuell und kontinuierlich unterstützen (Stebler, Reusser & Pauli, 2016). Neben den Differenzierungen von Inhalten und/oder Aufgaben lassen sich entsprechend auch die Strategien der Unterstützung durch die Lehrperson anpassen (siehe Rahmenmodell nach Leisen). 

Eine dieser Strategien der punktuellen Hilfestellung ist nach dem Modell der Cognitive Apprenticeship (Collins, Brown & Newman, 1989) das Coaching, bei dem die Lehrperson individuelle Rückmeldungen in Phasen der Einzel- oder Gruppenarbeit gibt. Eine weitere Maßnahme der Unterstützung ist das Scaffolding: Darunter versteht man das situativ angemessene Bereitstellen eines „Lerngerüsts“, mithilfe dessen die Lernenden stufenweise zur Lösung gelangen (Stebler, Reusser & Pauli, 2016) und schrittweise Eigenständigkeit beim Lernen erlangen. Scaffolds können von klaren Aufgabenstellungen, benötigten Begriffserklärungen, die im Klassenordner abgelegt werden, über Anleitungen beim Bewerkstelligen von einzelnen Lösungsschritten bis hin zu kleinen Erklärvideos vielfältigste Formen annehmen und müssen individuell in der Unterrichtsplanung bedacht werden.  
Digitale Medien helfen bei der Bereitstellung angemessener Hilfsmittel auf unterschiedlichen Kompetenzniveaus (quantitative Differenzierung) und ermöglichen es, Schülerinnen und Schüler punktuell zu unterstützen. Beispielsweise können Lernende mithilfe digitaler Medien verschiedene Informationsquellen heranziehen und mitentscheiden, welche Repräsentationsform (z.B. Text, Bild, audio-visuelles Material, App) ihnen situativ hilft. Medienformate wie Videos oder Podcasts, die zur Unterstützung herangezogen werden, ermöglichen eine an die Lernenden angemessene Wiedergabe (so können etwa Tempo und Wiederholungen selbst bestimmt werden) und fungieren somit als adaptierbare Hilfsmittel (Scheiter, 2017). 

Hypermedial gestaltete Texte ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, bei Bedarf verlinkte Elemente anzuklicken und so zusätzliche Informationen, Beispiele oder Visualisierungen zu konsultieren, die das Verständnis erleichtern (Scheiter, 2017). 
Unabhängig von der jeweiligen Maßnahme ist es wichtig, dass Unterstützung und Herausforderung der Schülerinnen und Schüler im Gleichgewicht bleiben, d.h. an die jeweilige Lernaufgabe und die situativen Bedürfnisse angepasst sind, Lösungen aber nicht vorgeben. 

Darüber hinaus erlauben digitale Medien die zeitnahe Rückmeldungen zu Arbeitsprozessen und Unterrichtsprodukten. Solche Methoden sind insbesondere in Phasen des individuellen Lernens (bspw. bei der Bearbeitung von Hausaufgaben oder beim Verfassen von Texten) hilfreich, um Schülerinnen und Schüler individuell zu unterstützen. Hier können geteilte Dokumente (z.B. Etherpad) oder Ablagesysteme helfen, die es der Lehrperson erlauben, im Arbeitsprozess auf Dokumente zuzugreifen und gezielte Rückmeldungen auch computerbasiert zu geben, etwa in Bezug auf Struktur und Kohärenz beim Erstellen von Texten. Unterstützung bei der Feedbackvergabe durch die Lehrperson leisten auch Technologien, deren Entwicklung momentan voranschreitet. Diese Feedbacksysteme können individualisierte Rückmeldungen durch die Lehrperson nicht ersetzen, unterstützen Lehrende und Lernende aber in durchaus effektiver Weise, gerade auch in Bezug auf Hausaufgaben.
Nachdem Sie nun den Abschnitt über das Lehren und Lernen mit digitalen Medien im Deutschunterricht gelesen haben, bitten wir Sie, die für Sie wichtigen Kernaspekte kurz in eigenen Worten zusammenzufassen.
(Hinweis: Hier kann ein ILIAS-Forum oder eine ILIAS-Übung integriert werden, um die Bearbeitung der Aufgabe zu ermöglichen.)


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