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Digitale Medien im aufgabenorientierten kommunikativen Englischunterricht

Digitale Medien bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, auf verschiedenen Ebenen kognitiv und kommunikativ anregende Lernaufträge zu stellen:  
Zunächst machen mobile Technologien, wie Smartphones oder Tablets, eine Fülle an authentischem Sprach- und Lernmaterial ortsunabhängig verfügbar. Durch das Internet können Schülerinnen und Schüler an englischsprachigen Diskursen, die sie interessieren und für sie relevant sind, teilnehmen, authentische Inhalte rezipieren und sich mit Muttersprachlern, Experten bzw. anderen Lernenden vernetzen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Realisierung solcher Szenarien eine gute Anleitung und Vorbereitung der Lehrpersonen bedarf.   

Der Realitätsbezug von Materialien und Kommunikationsanlässen kann ebenso positive Effekte auf die Motivation haben wie der Aspekt, dass die Schülerinnen und Schüler zu einem gewissen Grad selbst über die herangezogenen Informationsquellen und Repräsentationsformen von Inhalten entscheiden können (Surkamp & Viebrock, 2018). Dabei lässt sich die Eigenverantwortung beim Lernen steigern und die Schülerinnen und Schüler werden angeregt, die eigenen Lernaktivitäten zu reflektieren. 
Die Schülerinnen und Schüler können englische Zeitungs- oder Online-Artikel sowie wissenschaftliche Studien als Quellen benutzen. Gleichermaßen verfügbar sind Videoclips oder Debatten in den sozialen Medien oder in Foren. Darüber hinaus können virtuelle Museumsbesuche, Recherchen zu Objekten oder Interviews über Skype bzw. Messenger-Dienste durchgeführt werden.
Darüber hinaus unterstützen digitale Medien komplexe und lernerorientierte Aufgaben, die ein hohes Maß an Eigenaktivität der Schülerinnen und Schüler voraussetzen. Sie ermöglichen es beispielsweise, dass Lernende im Unterricht eigene mediale und multimediale Produkte, wie Präsentationen, Websites, Weblogs, Wikipedia-Einträge, Podcasts, Videoclips oder Ebooks etc. in der Zielsprache entweder individuell oder in Kleingruppen erstellen und sie einem Publikum, wie der Klasse oder auch einer Online-Community, zugänglich machen (Scheiter, 2017). Mobile digitale Technologien vereinen alle dafür nötigen Funktionen, die die Schülerinnen und Schüler häufig auch in ihrer Alltagskommunikation nutzen, und fördern so das Arbeiten mit multimodalen Repräsentationsformen (z.B. die Kombination von schriftlichen, mündlichen und bildlichen Elementen). Bei der Nutzung solcher Software ist jedoch auf die Wahrung des Datenschutzes (siehe Datenschutz an Schulen, Lehrerfortbildung-bw) zu achten.

Als lernförderlich wird in diesem Kontext gewertet, dass Motivation und Selbstwirksamkeit der Schülerinnen und Schüler gesteigert sind, wenn sie fachspezifische Inhalte nicht nur rezeptiv in Form von Texten aufnehmen, sondern im Rahmen von Lernaufgaben in die Rolle von Produzenten wechseln und die Zielsprache anwenden, um individuelle kommunikative Ziele zu erreichen (Surkamp & Viebrock, 2018).  Ein weiteres Potenzial digitaler Medien ist, dass diese, dem Konzept der Vernetzung folgend, kooperatives und kollaboratives Arbeiten auch über lokale Schulgrenzen hinweg ermöglichen (Scheiter, 2017). Die dabei entstehenden Lernnetzwerke müssen sich nicht nur auf die Interaktion zwischen Schülerinnen und Schülern beschränken, sondern können — je nach Lernziel und Aufgabe — auch externe Partner (z.B. Partnerschulen, Interviewpartner*innen, Autor*innen, Wissenschaftler*innen etc.) einbeziehen. Solche technisch und methodisch aufwendigen Lernaufgaben müssen didaktisch gut vorbereitet und begleitet werden und eignen sich daher eher für fächerübergreifende Unterrichtseinheiten oder Projektphasen. 


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