Functions

Formative Diagnose mit digitalen Medien

Digitale Medien und Technologien bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, individuelle Lernstände und Schülervorstellungen zu ermitteln: Lernplattformen und einzelne Apps erlauben es beispielsweise, Übungen zur Verfügung zu stellen und sie im Hinblick auf individuelle Fortschritte oder häufige Fehler über kürzere oder längere Zeiträume und Anforderungsniveaus hinweg auswerten zu lassen. Damit lässt sich zum einen ganz gezielt an bestehenden Problemen arbeiten, zum anderen werden individuelle Lernprozesse nachvollziehbar und bewußt gemacht. 
Für den Englischunterricht gibt es inzwischen zahlreiche Apps, mit denen sich personalisierte Vokabeltrainings und Grammatikübungen erstellen lassen.
Mit der Plattform LearningApps.org lassen sich selbst kleinere Anwendungen aus Vorlagen erstellen und individuell anpassen.
Als direktes Diagnoseinstrument kann die Lehrperson auch sogenannte Abstimmungssysteme (audience-response-systems, ARS) im Unterricht verwenden. Dadurch kann die Lehrperson schnell, gezielt und anonymisiert den Wissensstand der Schülerinnen und Schüler überprüfen.
Der diagnostische Einsatz digitaler Technologien erlaubt es beispielsweise auch, eine Vielzahl von Antworten gleichzeitig auswerten zu lassen und die Ergebnisse unmittelbar in das Unterrichtsgeschehen einzubinden. Dadurch erhalten die Lernenden direkte Rückmeldungen und spätere Aufgaben können abhängig von den Ergebnissen angepasst und die effektive Nutzung der Lernzeit im Unterricht kann erhöht werden. 

Auch im Bereich Aussprache und Intonation lassen sich systematische Fehler beheben, indem z.B. gezielt ausgewählte Hörbeispiele als personalisierte Hausaufgabe mit Sprachaufnahmen der eigenen Stimme verglichen werden. 
Sogar für komplexere Übungen, bspw. zur Förderung von Schreibkompetenzen finden sich digitale Technologien, die den Lernenden beim Schreiben unmittelbare Rückmeldungen geben. Lernfortschritte von Schülerinnen und Schülern lassen sich auf diese Weise gut dokumentieren, sodass Lernprozesse bewusst verfolgt und Lernstrategien entwickelt werden können.
Netzbasierte Programme wie WritingPal erlauben es fortgeschritteneren Schülerinnen und Schülern und Studierenden, ihre Schreibkompetenzen durch unmittelbares Feedback zu verbessern.
An der Universität Tübingen wird darüber hinaus ein interaktives Schulbuch für den Englischunterricht (feedbook) entwickelt und erforscht, mit dem Schülerinnen und Schüler ebenfalls unmittelbares Feedback bei der Bearbeitung von Aufgaben erhalten.


No comment has been posted yet.