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Gebundene und freie Vektoren

Nach unserer Definition darf ein Vektor beliebig parallel zu sich selbst verschoben werden; es bleibt immer der gleiche Vektor. Solche Vektoren nennt man auch freie Vektoren.
Im Unterschied dazu gibt es Vektoren, die (meist aus physikalischen Gründen) nicht frei verschoben werden dürfen, und deren Pfeile an einem fest vorgegebenen Punkt beginnen. In diesem Fall spricht man von gebundenen Vektoren:
Definition:
Der gebundene Vektor, der von einem Punkt \(Q\) zu einem Punkt \(P\) führt, wird mit \(\overrightarrow{QP}\) bezeichnet und heißt Verbindungsvektor von \(Q\) und \(P\).
Im Unterschied zu gebundenen Vektoren sind linienflüchtige Vektoren nicht an einen Punkt gebunden, sondern an die Richtung. Sie sind auf einer Geraden, ihrer Wirkungslinie, frei verschiebbar (in der Abbildung der Vektor \(\overrightarrow{v}\)), sie dürfen aber nicht parallel zu dieser Geraden verschoben werden.
Beispiel:
Die Feldstärke \(\overrightarrow{E}\) eines elektrischen Feldes besteht aus gebundenen Vektoren. Richtung, Orientierung und Betrag der Feldstärke sind abhängig von dem Punkt, an dem sie wirkt. Eine Parallelverschiebung an einen anderen Punkt stellt nicht mehr das gleiche elektrische Feld dar.
Beispiel:
In der Starrkörpermechanik ist die Kraft \(\overrightarrow{F}\) ein linienflüchtiger Vektor. Entscheidend ist in diesem Fall nicht der genaue Punkt, sondern nur die Wirklinie der Kraft. Entlang dieser kann der Angriffspunkt der Kraft verschoben werden.
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\(\enspace\)