Keine Umkehrbarkeit der Implikation
Die Implikation \(A \implies B\) heißt nicht, dass auch die Umkehrung \(B \implies A\) gilt. Diese falsche Annahme führt oft zu Fehlern in Beweisen.
Merke:
Die Aussage \(A\implies B\) bedeutet nicht, dass auch \(B\implies A\) gilt.
Man kann diesen Fehlschluss oft durch geeignete Beispiele kenntlich machen.
Beispiel:
Wir haben gesehen, dass für eine Funktion \(f\) die folgende Implikation gilt:
\(\qquad\) | Wenn \(f\) differenzierbar ist, dann ist \(f\) stetig. |
Es gilt aber nicht die folgende Implikation:
\(\qquad\) | Wenn \(f\) stetig ist, dann ist \(f\) differenzierbar. |
Wir zeigen durch ein Beispiel, dass diese Implikation nicht gilt:
\(\qquad\) | Die Funktion \(f(x)=|x|\) ist stetig auf \(\mathbb{R}\), sie ist aber nicht differenzierbar auf \(\mathbb{R}\), da die Ableitung \(f'(x)\) an der Stelle \(x=0\) nicht definiert ist. |
Mehr zur Stetigkeit und Differenzierbarkeit von Funktionen erfahren Sie in den Kursen "Differential- und Integralrechnung" und "Folgen, Grenzwerte und Stetigkeit".
Beispiel:
Es gilt die folgende Implikation:
\(\qquad\) | Wenn es regnet, ist die Straße nass. |
Es gilt aber nicht die Umkehrung hiervon:
\(\qquad\) | Wenn die Straße nass ist, regnet es. |
Diese Folgerung können wir nicht ziehen. Die Straße kann aufgrund einer Straßenreinigung nass sein oder weil es vor Stunden geregnet hat, aber momentan nicht mehr regnet.
\(\enspace\)