Nominale Formen II: Personalpronomina, Possessiva, Demontrativa

Lerneinheit 3

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Das Altfranzösische kennt in etwa die gleichen Hauptklassen der Pronomina wie das Deutsche:
Interrogativa (z. B. qui ‚wer‘, que ‚was‘), Indefinita (z. B. chacun ‚jeder‘), Relativa (z. B. qui ‚der‘, que ‚das‘), Personalpronomina, Possessiva und Demonstrativa. Die drei letztgenannten sind formenreicher als die übrigen. Deshalb sehen wir sie uns in dieser Lerneinheit genauer an.

Personalpronomina

Die Personalpronomina werden wie die Substantive und Adjektive nach Casus rectus (CR) und Casus obliquus (CO) dekliniert.

Es gibt verbundene und unverbundene Formen im Casus obliquus. Erklärungen dazu findest Du weiter unten in unserer Rubrik ‚Im Detail‘.

Nur für die dritte Person (P3) und die sechste Person (P6) gibt es eine Genusflexion (Maskulinum, Femininum) und eine Unterscheidung zwischen dem direkten und dem indirekten Objektpronomen im Casus obliquus.

Person

Casus rectus

Casus obliquus
verbunden

Casus obliquus
unverbunden

P1 ‚ich‘

je (auch: jeo, gié)

me (m’)

mei > moi

P2 ‚du‘

tu

te (t’)

mei > moi

P3 Mask. ‚er‘

il

direkt: le (l’)
indirekt: li

lui

P3 Fem. ‚sie‘

ele

direkt: la (l’)
indirekt: li

li

P4 ‚wir‘

nos > nous

nos > nous

nos > nous

P5 ‚ihr‘

vos > vous

vos > vous

vos > vous

P6 Mask. ‚sie‘

il

direkt: les
indirekt: lor oder leur

eus

P6 Fem. ‚sie‘

eles

direkt: les
indirekt: lor oder leur

eles

Reflexiv

Ø

se (s’)

sei > soi

Possessiva

Die altfranzösischen Possessiva kommen in der ersten (P1), zweiten (P2) und dritten Person (P3) als betonte und unbetonte Formen vor.

P1
‚mein‘

Maskulinum
unbetont

Maskulinum
betont

Femininum
unbetont

Femininum
betont

CR Singular

mes

miens

ma (m’)

moie

CO Singular

mon

mien

ma (m’)

moie

CR Plural

mi

mien

mes

moies

CO Plural

mes

miens

mes

moies

P3
‚sein/ihr‘

Maskulinum
unbetont

Maskulinum
betont

Femininum
unbetont

Femininum
betont

CR Singular

ses

suens

sa (s’)

seue

CO Singular

son

suen

sa (s’)

seue

CR Plural

si

suen

ses

seues

CO Plural

ses

suens

ses

seues

P2
‚dein‘

Maskulinum
unbetont

Maskulinum
betont

Femininum
unbetont

Femininum
betont

CR Singular

tes

tuens

ta (t’)

teue

CO Singular

ton

tuen

ta (t’)

teue

CR Plural

ti

tuen

tes

teues

CO Plural

tes

tuens

tes

teues

Die vierte (P4), fünfte (P5) und sechste Person (P6) haben nur noch eine schwach ausgeprägte Genus- und Kasusflexion. In der sechsten Person gibt es lediglich eine Form für beide Kasus.

P4
‚unser‘

Maskulinum

Femininum

CR Singular

nostre(s)

nostre

CO Singular

nostre

nostre

CR Plural

nostre

noz > nos / nostres

CO Plural

noz > nos / nostres

noz > nos / nostres

P6
‚ihr‘

Maskulinum

Femininum

beide
Kasus

lor > leur

lor > leur

P5
‚euer‘

Maskulinum

Femininum

CR Singular

vostre(s)

vostre

CO Singular

vostre

vostre

CR Plural

vostre

voz > vos / vostres

CO Plural

voz > vos / vostres

voz > vos / vostres

Demonstrativa

Die altfranzösischen Demonstrativa cist (‚dieser‘) und cil (‚jener‘) gehen auf die lateinischen Demonstrativa iste und ille zurück. Sie gleichen sich in ihrer Genus- und Kasusflexion.

Die Kasusflexion weist die Besonderheit auf, dass im Singular des Casus obliquus zwei Formen existieren. Die erste hat sich aus dem lateinischen Akkusativ (istum, illum) entwickelt, die zweite aus dem lateinischen Dativ (isti, illi).

Besonders an der Genusflexion ist, dass sich jeweils eine neutrale Form im Altfranzösischen erhalten hat.

CIST

Maskulinum
Singular

Maskulinum
Plural

Femininum
Singular

Femininum
Plural

Neutrum

CR

cist

cist

ceste

cestes

cest

CO 1
(< lat. Akk.)

cest

cez
(ces nach 1200)

ceste

cestes

cest

CO 2
CO2
(< lat. Dat.)

cestui

ceste

CIL

Maskulinum
Singular

Maskulinum
Plural

Femininum
Singular

Femininum
Plural

Neutrum

CR

cil

cil

cele

celes

cel

CO 1
(< lat. Akk.)

cel

cels/ceus

cele

celes

cel

CO 2
CO2
(< lat. Dat.)

celui

celi

Lückentext

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Personalpronommen

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Possessivpronomen

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Demonstrativpronomen

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Wahr/Falsch Fragen

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Personalpronomen

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Possessiva

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Demonstativa

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Adjektiv: Wortart, die Eigenschaften, Zustände oder Zugehörigkeiten eines Substantivs beschreibt und dekliniert werden kann. 

Adverbialpronomina: Pronomen wie "en" und "y", die Ortsangaben und Satzteile ersetzen, die mit bestimmten Präpositionen eingeleitet werden. 

Casus obliquus: Der Fall für  Satzpositionen, die nicht vom Casus rectus abgedeckt werden; im Altfranzösischen, entwickelt aus dem lateinischen Akkusativ. 

Casus rectus: Der Fall, der im Altfranzösischen für Subjekte verwendet wird, entwickelt aus dem lateinischen Nominativ. 

Demonstrativa: Hinweisende Pronomen, die im Altfranzösischen auf die lateinischen Demonstrativa iste und ille zurückgehen und Genus- und Kasusflexion aufweisen. 

Determiner: Ein Wort, das ein Substantiv näher bestimmt, wie z. B. ein Possessivpronomen. 

Diphthong: Ein Laut, der aus zwei Vokalen besteht, die in derselben Silbe gesprochen werden. 

Elision: Wegfall des Vokals am Ende eines Wortes, wenn das nachfolgende Wort mit einem Vokal beginnt (z. B. l’amie statt la amie). 

Genus: Das grammatische Geschlecht eines Nomens (z. B. Maskulinum, Femininum). 

Genusflexion: Die Anpassung eines Wortes an das grammatische Geschlecht (Maskulinum, Femininum). 

Indefinita: Unbestimmte Pronomen wie "jeder" (chacun). 

Interrogativa: Fragepronomen wie "wer" (qui) und "was" (que). 

Kontraktion: Verschmelzung zweier Wörter zu einem neuen Wort (z. B. de + le > del > du). 

Neutrum: Ein grammatisches Geschlecht, das weder männlich noch weiblich ist. 

Nominale Formen II: Bezieht sich auf die verschiedenen Arten von Pronomina im Altfranzösischen, einschließlich Personalpronomina, Possessiva und Demonstrativa. 

Personalpronomina: Pronomen, die Personen bezeichnen und nach Casus rectus (CR) und Casus obliquus (CO) dekliniert werden.

Possessiva: Besitzanzeigende Pronomen, die im Altfranzösischen in betonter und unbetonter Form vorkommen.

Relativa: Relativpronomen wie "der" (qui) und "das" (que). 

Syntagma: Eine Gruppe von Wörtern, die zusammen eine syntaktische Einheit bilden. 

Textexterner Kontext: Der Kontext außerhalb des Textes, der die Handlung beeinflusst. 

Textinterner Kotext: Der sprachliche Kontext innerhalb des Textes. 

Unverbundenes Objektpronomen: Pronomen, das nicht fest an das Verb gebunden ist und häufig nach einer Präposition oder einem Verb im Infinitiv oder einer Verbform auf -ant zu finden ist. 

Verbundenes Objektpronomen: Pronomen, das fest mit einem Verb verbunden ist und ihm in der Regel unmittelbar vorausgeht.