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Meldungen Wissen
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Let`s talk!
Gute
Nachrichten für Freunde des gepflegten Smalltalks:
Quasseln fördert die geistige Fitness genauso wie
Kreuzworträtseln. Dies
bestätigen zwei kürzlich an der Universität
von Michigan durchgeführte Studien.
Zunächst waren 3600 Menschen zu ihrem Telefonierverhalten und
sonstigen Sozialkontakten
befragt worden. Die gesprächigeren Teilnehmer
übertrumpften in späteren
Intelligenztests wortkargere Mitprobanden. Eine weitere Studie unter 76
College-Studenten bestärkte die Ergebnisse. Während
ein Teil der Probanden über
Rätselaufgaben brütete, diskutierte sich eine andere
Gruppe die Köpfe heiß.
Eine dritte Gruppe sah unterdessen eine Seifenoper und zeigte sich in
den Tests
prompt ihren Mitstudenten unterlegen. Und was lernen wir daraus? Ein
geselliger
Kneipenbesuch wirkt sich vermutlich positiver auf die grauen Zellen aus
als ein
Videoabend. Christina
Riedlinger
Rotwein
gegen
Karies
Schon länger wird dem Rotwein eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System zugesprochen, da die im
Wein
enthaltenen Phenole den Blutdruck senken. Das Forscherteam um
Zahnmediziner
Hyun Koo von der Universität Rochester (USA) fand nun heraus,
dass Rotwein auch
vor Karies schützt. Das Kariesbakterium Streptococcus mutans
produziert
normalerweise eine starke Säure, die den Zahnschmelz angreift,
und außerdem
einen schmierigen Biofilm, der sich als Plaque auf den Zähnen
ablagert. Sowohl
die Säure- als auch die Plaqueproduktion der Bakterien ist bei
Kontakt mit
Phenolen stark beeinträchtigt. In moderaten Mengen hat Rotwein
also eine
positive Wirkung auf die Zahngesundheit. Allerdings variieren Weine
stark in
ihrem Phenolgehalt. Am höchsten ist dieser in traditionell
gekelterten
Rotweinen, die lange Zeit mit Schale und Kernen vergoren werden.
Weißwein
dagegen besitzt fast keine
Phenole.
Mareike Schwab
Ein
früheres Ende der Erde
Wissenschaftler sagen den Untergang der Erde
in 7,59 Milliarden Jahren
voraus – falls sie bis dahin nicht schon längst
verglüht ist. Diese Prognose
beruht auf Berechnungen des Astrophysikers Klaus-Peter
Schröder von der Universität Guanajuato in Mexiko,
der die zu erwartende Größenzunahme
der Sonne genauer als bisher festmachen konnte. Allerdings wird es
bereits in
1,2 Millarden Jahren kein Lebewesen mehr auf dem Planeten aushalten:
Eine
15-prozentige Zunahme der Sonnenstrahlung wird das Wasser verdampfen,
die
Temperatur in die Höhe treiben und den Treibhauseffekt massiv
verstärken. Die
weitere Ausdehnung der Sonne wird einen Stillstand der Rotation der
Erde um ihre
eigene Achse bewirken, während sie gleichzeitig an Abstand zur
Sonne einbüßt. Anja Smykowski
Wie entsteht das Runner’s High?
Ausdauersportler
sind
stressresistenter und sollen im Vergleich zu Couchpotatoes wahre
Stimmungskanonen sein. Dieses bekannte Phänomen hat sogar
einen eigenen Namen,
das Runner’s High. Die Ursache für das
Hochgefühl nach dem Ausdauersport war
bisher jedoch ungeklärt. Wissenschaftler vermuteten eine
erhöhte Produktion von
Endorphinen, konnten diese jedoch nicht nachweisen. Dies ist jetzt
erstmals
Forschern von der Technischen Universität München und
der Universität Bonn
gelungen. Nach zwei Stunden Ausdauersport schütteten die
Probanden tatsächlich
vermehrt körpereigene Opiate, die sogenannten Endorphine aus.
Diese wurden in
Gehirnregionen freigesetzt, welche für die emotionale
Verarbeitung zuständig
sind. Nach dem Langstreckenlauf registrierten die Forscher signifikante
Veränderungen im Hochgefühl der zehn
Athleten. Beim
nächsten Waldlauf heißt es
also Durchhalten – das
Glücksgefühl kann
jeden Moment einsetzen!
Christina
Riedlinger
Nicht auf den Schnabel
gefallen
Foto: A. Levin-Rowe
Papageien können
Wörter nicht nur
nachplappern, sondern sogar neu bilden: Dies hat Alex (Foto) bewiesen,
der berühmte Graupapagei der amerikanischen Psychologin Irene
Pepperberg von der Brandeis University in Waltham, Massachusetts. Der
Vogel sollte das Wort „spool“ (Spule) erlernen.
Seine Trainerin erwartete, dass Alex, wie es auch kleine Kinder tun,
zunächst den Vokal [uuuu] imitiert, um anschließend
die Konsonanten zu ergänzen. Er versuchte jedoch von Beginn
an, das ganze Wort zu sprechen. Dabei verband Alex einfach das ihm
bereits bekannte Wort „wool“ (Wolle) mit einem
„s“. Das Ergebnis klang dann so: „s
– Pause – wool“. Eine seiner weiteren
Neuschöpfungen ist das Wort „banerry“, um
einen roten Apfel zu benennen. Hier kombinierte Alex die ihm bereits
bekannten Wörter „banana“ und
„cherry“. Der Graupapagei kennt und nutzt bereits
über 100 Wörter und fügt dem nun auch noch
eigene Wortschöpfungen hinzu. Damit stellt er unter seinen
Artgenossen noch eine Ausnahme dar. Trotzdem ist er für
Pepperberg der Beweis, dass Papageien über eine gewisse
Kontrolle ihrer Verarbeitung von Sprache verfügen. Vielleicht
lassen sich mit Tieren wie Alex neue Antworten auf die Frage finden,
wie Mensch und Tier sich in ihrer Fähigkeit zu sprechen
unterscheiden und wie Sprache überhaupt evolutionär
entstanden ist. Ulrike
Küchler
Ein scharfes
Gefühl – Spinnengift und Chili
Im Gegensatz zum
nervenlähmenden Gift anderer
Artgenossen löst ein Biss der Vogelspinne brennenden Schmerz
und große Hitze aus – genau wie eine
Überdosis Chili. Die Gründe dafür liefert
jetzt der amerikanische Biologe Jan Siemens: Seine Forschungen an der
Psalmopoeus cmbridgei, einer indischen Vogelspinne, haben ergeben, dass
beide Substanzen die gleichen Rezeptoren aktivieren, die für
das stechende Brennen zuständig sind. Es gibt nur einen
kleinen Unterschied: Während Vögel gegen die
Chilihitze immun sind, ist das Vogelspinnengift für
Säuger und für Federtier gleichermaßen
schmerzhaft. Kristina
Abels
Seite an Seite
Es existierten
möglicherweise Mischformen von
Neandertalern und modernen Menschen. Das postuliert eine Forschergruppe
der Washington University um Prof. Erik Trinkaus. Durch
Altersbestimmungen mit der Radiokarbonmethode konnte bestätigt
werden, dass die Funde aus einer Höhle in Rumänien
tatsächlich aus der frühen Phase des
Jungpaläolithikums stammen, in der die modernen Menschen nach
Europa einwanderten. Die Fossilienfunde lassen sich durch
Knochenvergleiche in ihrer Form weder modernen Menschen noch
Neandertalern ausschließlich zuordnen. Demnach scheint der
moderne Mensch den Neandertaler nicht sofort verdrängt zu
haben sondern es kam wohl zu sexuellen Beziehungen, bei denen
Mischformen entstanden sind. Das letzte Wort in dieser Angelegenheit
ist aber noch nicht gesprochen, da die Ergebnisse von Trinkaus nicht
von allen Fachkollegen anerkannt werden. Julia Siebert,
Judith
Rauch
Europäer stammen
von Asiaten ab
Grabungen eines
internationalen Forscherteams an der
Kostenki-Fundstätte, etwa 400 Kilometer südlich von
Moskau, bestätigen die These, dass die Menschen des modernen
Europa von mehreren abgegrenzten Gruppen aus dem westlichen Asien
abstammen. Die Untersuchung von Knochen und Werkzeugen mit Hilfe einer
neuen optischen Methode hat ergeben, dass der moderne Mensch bereits
vor 45.000 bis 52.000 Jahren im Nordosten Europas gelebt hat. Damit
wäre das heutige Russland rund 3.000 Jahre früher als
das restliche Europa vom Homo sapiens besiedelt worden. Bisher ging man
davon aus, dass er von Afrika aus über den mittleren Osten und
Zentraleuropa ins heutige Russland gewandert ist. Alessa Brochhagen
Wer hilft, lebt
länger
Wer nach einem Rezept
für ein langes Leben sucht,
sollte ein guter Mensch werden. Wissenschaftler der
Universität Michigan haben nämlich in einer
Seniorenstudie herausgefunden, dass Hilfsbereitschaft eine direkte
Auswirkung auf die Lebenserwartung hat. Die Studie basiert auf
ausführlichen Befragungen zum Lebensstil und einer
anschließenden fünfjährigen Beobachtung der
Probanden. Sie belegt eindeutig: Menschen, die lieber selbst Hilfe in
Anspruch nehmen als sie anzubieten, sterben früher. Physische
Beschwerden und Krankheiten konnten dabei als Erklärung
für das frühere Ableben ausgeschlossen werden. Julia Siebert