2.2.5. Fischer-Projektion
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<left><h2>2.2.5. Exkurs: Fischer-Projektion</h2></left>
Konvention bei der Fischer-Projektion:
- Senkrechte Linien zeigen hinterdie Papierebene
- Waagrechte Linien zeigen vordie Papierebene
- Die Kohlenstoffkette wird von oben nach unten gezeichnet mit dem höchstoxidierten C-Atom oben
- L (lat. laevis, links) und D (lat. dexter, rechts) beziehen sich auf das unterste chirale Zentrum Fischer-Projekbon
Die Vorteile der Fischer-Projektion:- Übersichtlichere Darstellung
- Chiralitätszentren schneller bestimmbar → R/S- Nomenklatur
- D/L-Konfiguration kann hiermit bestimmt werden
Fischer-Projektion in Keilstrichformel umwandeln
Beispiel: D-Allose
D-Allose in der Fischer-Projektion.
Schritt 1: Durchnummerieren der C-Atome von oben nach unten.
Schritt 2: Die waagrecht gezeichneten Substituenten zeigen immer nach vorn.
Schritt 3: Die senkrecht gezeichneten Substituenten (C-Atome 1-6) zeigen immer nach hinten. Dadurch ergibt sich beim seitlichen Blick auf die Fischer-Projektion ein gebogenes 'C-Rückgrat'.
Schritt 4: Aus dem 'gebogenen Rückgrat' kann nun eine gewöhnliche C-Kette gemacht werden. Die Stellung der Substituenten ist unverändert. In der Draufsicht hätte man immernoch die korrekte Fischerprojektion.
Schritt 5: Der entscheidende Schritt!
Unter Schritt 4 sind die C-Atome 2 und 4 nicht tetraedrisch substituiert. Eine tetraedrische Anordnung mit gleichmässigen Winkeln erreicht man durch Drehen (nicht umklappen!) der waagrechten Substituenten am betreffenden C-Atom. Also eine 180°-Drehung um C2 (C4 analog).
Unter Schritt 4 sind die C-Atome 2 und 4 nicht tetraedrisch substituiert. Eine tetraedrische Anordnung mit gleichmässigen Winkeln erreicht man durch Drehen (nicht umklappen!) der waagrechten Substituenten am betreffenden C-Atom. Also eine 180°-Drehung um C2 (C4 analog).
Schritt 6: Je nachdem wie man bei Schritt 3 mit dem 'Zick-Zack' angefangen hat, erhält man eine der beiden geizeigten Keilstrichformeln (hier ohne einzelne H Atome dargestellt).
Diese beiden Strukturen sind äquivalent (durch Drehung um 180° ineinander überführbar).
Diese beiden Strukturen sind äquivalent (durch Drehung um 180° ineinander überführbar).
Fischer-Projektion in Sesselkonformation umwandeln
Beispiel: D (+) - Allose
D (+) - Allose in der Fischer-Projektion.
Schritt 1: C-Atome von oben nach unten durchnummerieren.
Schritt 2: Drehung um 90° im Uhrzeigersinn.
Beachte: OH am 5ten C-Atom fällt immer weg, OH am 2-4 C-Atom zeigen nach unten!
Beachte: OH am 5ten C-Atom fällt immer weg, OH am 2-4 C-Atom zeigen nach unten!
Schritt 3 & 4:
Sessel zeichnen und C-Atome durchnummerieren.
OH einzeichnen.
Sessel zeichnen und C-Atome durchnummerieren.
OH einzeichnen.
- OH am 5ten C-Atom fällt immer weg!
- OHs am 2-4ten C-Atom zeigen in Schritt 2 nach unten, also zeigen sie auch im Sessel nach unten.
- OH am 1ten C-Atom zeigt nach oben, da β-"Zucker" (bei α-"Zucker" zeigt OH am 1ten-C-Atom nach unten)
Hinweis:
D-Allose: Os sind rechts im Sessel
L-Allose: Os sind links im Sessel
D-Allose: Os sind rechts im Sessel
L-Allose: Os sind links im Sessel